- Glaßbrenner
- Glaßbrenner,Adolf, Schriftsteller, * Berlin 27. 3. 1810, ✝ ebenda 25. 9. 1876. Geschult an L. Börne und H. Heine, war Glaßbrenner einer der bedeutendsten Berliner Journalisten des Vormärz. Des Landes verwiesen, ging er 1850 nach Hamburg; kehrte 1858 nach Berlin zurück, wo er bis zu seinem Tod das Witzblatt »Berliner Montagszeitung« redigierte. Unter dem Pseudonym Adolf Brẹnnglas veröffentlichte er »Berlin, wie es ist und - trinkt« (1832-50, 33 Hefte) und »Buntes Berlin« (1837-53, 14 Hefte) und begründete damit die humoristisch-satirische Berliner Volksliteratur. Glaßbrenner zeichnete typische Figuren der Straße, Bilder des Berliner Alltags und Vorgänge der deutschen und europäischen Politik (»Neuer Reineke Fuchs«, 1846) drastisch vereinfacht in der Haus- und Gassensprache.Weitere Werke: Leben und Treiben der feinen Welt (1834); Herr Buffey in der Berliner Kunstausstellung, 4 Hefte (1838-39); Neue Berliner Guckkastenbilder (1841); Komisches Volkskalender, 22 Bände (1845-66); Humor im Berliner Volksleben, 3 Bände (herausgegeben 1900).Ausgaben: Unsterblicher Volkswitz, herausgegeben von K. Gysi u. a., 2 Bände (1954); Unterrichtung der Nation, herausgegeben von H. Denkler, 3 Bände (1981); Welt im Guckkasten, herausgegeben von G. Ueding, 2 Bände (1985).I. Heinrich-Jost: Literar. Publizistik A. G.s (1980);I. Heinrich-Jost: A. G. (1981);Michael Schmitt: Der rauhe Ton der kleinen Leute. »Große Stadt« u. »Berliner Witz« im Werk A. G.s (1989).
Universal-Lexikon. 2012.